2017-05+06 Rundreise               Spanien und Portugal


Mit dieser Tour haben wir uns einen lang gehegten Traum erfüllt.

Nachdem Arbeitgeber und Kollegen von der "Notwendigkeit" dieser Tour (und dem damit verbundenen zeitlichen Aufwand) überzeugt waren, konnte die eigentlichen Planungen beginnen. Dann war es endlich soweit:
Am 30.04.2017 starteten wir mit voll gepacktem PKW und auf dem Anhänger verzurrten Mopeds in Richtung Süden.

Mit zwei Zwischenstopps in Frankreich und entspannter Tempomat-Fahrt über Frankreichs Autobahnen erreichten wir Roses an der Costa Brava. Nicht weit entfernt hatten wir bei CARAVAN CASTELLO einen gesicherten Stellplatz für PKW und Hänger gebucht.

Am 04. Mai ging es dann richtig (!) los. Wir verließen Roses und folgten (mit gebührendem Abstand auf überwiegend kurvigen Mittelgebirgsstraßen) dem katalanischen Küstenverlauf in südwestliche Richtung.  Nach einer Zwischenübernachtung überquerten wir, erstmals auf dieser Tour, den Ebro (wir treffen noch öfter auf ihn), dann den Nullmeridian und erreichten schließlich Teruel mit seinen verschachtelten Straßen und Brücken in Aragonien. 

Weiter ging es, weiträumig an Valencia vorbei, dann doch noch mal zur Küste, nach Dénia.  Nach gelungenen Erfrischungen in Pool und Mittelmeer sollte es dann in zwei Tagesetappen durch das südliche La Mancha nach Córdoba in Andalusien gehen.  Leider stoppte uns bei Hellín ein über das Straßenniveau herausragender Gully, der mir einen riesigen Schrecken, eine defekte Felge und uns zwei Tage Pause  einbrachte. Zum nächsten BMW-Stützpunkt ging es dann per GRUA (Abschleppdienst) ins 70 km entfernte Albacete. Hier war die Überraschung groß, als der angeblich informierte Händler nichts von einer bestellten Felge wusste. Um so größer unsere Freude, als uns "Señor Pepe" vom Albamoción Servicio de la motocicleta mitteilte, dass die Felge in weniger als zwei Stunden gerichtet werden konnte, somit das Moped wieder uneingeschränkt einsatzbereit sei. An dieser Stelle nochmals unseren ganz herzlichen Dank, lieber "Señor Pepe"!

Froh darüber, endlich weiter zu kommen, entschieden wie uns nicht "zurück" (wieder südlich) über Cordoba, sondern direkt westlich in Richtung Extremadura zu fahren. Mit Glück (und ein bisschen Not) erreichten wir am zweiten Tag mit dem letzten Tropfen Sprit eine der nicht so häufigen Tankstellen an der ansonsten sehr schön zu befahrenden (hügelig und kurvig) N-430. Einige Regenfronten ließen uns etwas Zickzack fahren, aber so kamen wir, meist trocken geblieben, im Herzen der Extremadura an.

Von Torre de Santa María aus führten uns Tagestouren durch die weiten Weidelandschaften nach Cáceres und nach Merida. Beide Städte waren   sowohl durch ihre historischen Schätze wie auch durch ihre Lebendigkeit sehr beeindruckend.

Unser nächstes Ziel: Toledo. Der Weg dahin war sehr abwechslungsreich von super ausgebauter Nationalstraße, vorbei an Geierfelsen bis hin zur fast von der Natur zurück eroberten (ehemaligen) Hauptverkehrsstrecke durch die wild-romantische zerklüftet Landschaft. Und dann am Hotel angekommen: ein Bilderbuchblick auf das grandiose Toledo,

In Ávila (auf gut 1100m) hat es uns kalt erwischt. Die Besichtigung der Altstadt fiel sprichwörtlich ins Wasser. Der Start am Morgen erfrischte uns mit nur 12 Grad.

Mit dem "Abstieg" nach Salamanca wurde es wieder angenehmer. Erst nicht übertrieben warm, aber sonnig und sehr lebendig begegnete uns die Hauptstadt der Region Castilla y León. Zwei Tage genossen wir diese Mischung aus touristischem und studentischem Treiben in reizvoller Kulisse.

Weiter ging es westlich ins benachbarte Portugal und entlang des "Parque Natural da Serra da Estrela" und des Rio Mondego nach Coimbra, der ehemaligen Kulturhauptstadt mit dem "Charme der vergangenen Jahre".

Von Coimbra fuhren wir entlang der Atlantikküste, an Aveiro vorbei, nach Espinho, kurz vor Porto. Nach einem ersten etwas gedämpften Eindruck entdeckten wir auf den zweiten Blick die hübschere Seite von Espinho mit seinem langen Sandstrand und der beschaulichen Innenstadt. Als Tagestour besuchten wir Porto und waren von den Eindrücken des touristischen und geschäftigen Stadtbildes begeistert.

Nördlich ging es weiter über unterschiedlich guten Straßen und zuletzt auf sehr schmaler, an Serpentinen und Schlaglöchern reicher "Straße"  durch den "Peneda-Gerês Nationalpark" zurück nach Spanien, bzw. nach Galicien, wo die Straßen gleich wieder deutlich besser waren, bis nach Ourense. Bei herrlichstem Wetter fuhren wir eine Tagestour entlang des Cañon de Sil, und genossen die warmen Abende in den Tapabars von Ourenses Altstadt.

Mit einem Abstecher zu den westlich gelegenen Rias bei Pontevedras und Vilagarcía de Arousa erreichten wir unser nächstes Etappenziel Roxos, 6 km westlich von Santiago de Compostela. Per ÖVM besuchten wir bei leichtem Nieselregen SdC und die "Pilgerkathedrale". Eine Tagestour führte uns dann entlang der NW-Küste, über den Mirador Ézaro mit seiner Anfahrt von 30%, zum Cap Finesterra, dem "Ende der Welt", als nordwestl. Punkt Spaniens.

Von SdC (Roxos) fuhren wir auf A Coruña mit seinem "Torre de Hercules" zu und dann weiter an der nördlichen Küste der Kantabrischen See entlang bis zu den "Las Catedrales", einer vom Atlantik besonders geprägten Steilküste.

Nach der "wildromantischen" Atlantikküste am Golf von Biscaya führte uns unser Weg südöstlich in Richtung Oviedo nach Asturien.
Leichter Luftverlust an Gaby's Hinterrad veranlasste uns zu einem Zwischenstopp in Pola de Lena, wo freundliche "Michelinmännchen" einen Nagel entfernten und den Reifen fachmännisch abdichteten.
So beruhigt ging es dann weiter. Erst südwärts durch's Kantabrische Gebirge und dann in östliche Richtung, entlang der fantastischen Picos de Europa  (die wir 2014 erkundet haben), bis nach Aguilar de Campoo in Kastilien.
Unser nächstes Etappenziel war das Zentrum des Weinanbaus in Rioja. Vorab haben wir uns aber noch einen Umweg an den Ebro-Stausee gegönnt. Insbesondere anschließend der Abstieg vom Hochplateau runter ins Tal des Ebro wollten wir diesmal in südliche Richtung genießen.

In San Asencio, im Rioja unweit von Haro, hatten wir eine längere Pause eingeplant. Imposante Gewitter ließen leider nur kleine Ausflüge (sowohl per Moped wie auch zu Fuß) in die nahe "weinseelige" Umgebung, dem Rioja-Alta mit der südlichen Spitze des Baskenlandes, zu.
Dank des sehr angenehmen Hotels mit gemütlichen Zimmern, Sitzecken und überdachter Dachterrasse mit tollen Ausblick konnten wir die europaweite Schlechtwetterperiode gut überstehen.

Nach den vier Tagen im Rioja begann "gefühlt" die Rückfahrt.
Wir begleiteten den Ebro auf seinem Weg zum Mittelmeer durch Navarra und bogen, kurz bevor er Zaragossa in Aragonien erreichte, nach Osten in Richtung Huesca ab. Von dort aus machten wir einen Tagesausflug durch den "Parque de Sierra y Cañones de Guara", einem gnadenlosen Naturschauspiel am Rande der spanischen Pyrenäen.

Unterhalb der Pyrenäen ging es dann auf kurvenreichen Strecken über Tremp und Berga weiter gen Osten unserm Start- und Zielpunkt an der Küste entgegen.

Nach einem kleinen Zwischenstopp am hübschen Binnensee "Estany de Banyoles" erreichten wir am 37. Tag unserer Mopedtour wieder Roses an der Costa Brava. Hier waren erst einmal baden und relaxen am Strand sowie wohlig warme und romantische Abende angesagt.

Neben Stand und Abendsonne gab es aber auch hier noch einiges zu entdecken. Imposant war der Abstecher nach Cadaqués und durch den "Parc Natural de Cap de Creus" zum gleichnamigen Cap, dem südöstlichsten Punkt Spaniens. Mit einer gemütlichen Tagestour per PKW (weil über 40 Grad) nach Girona und Figueres haben wir unser "Kulturprogramm" abgeschlossen.

"Alles hat ein Ende ..." das galt natürlich auch für uns nach dieser schönen Zeit! Also haben wir die Mopeds wieder auf dem Trailer verstaut und uns auf den Heimweg gemacht. Erholt und entspannt, wieder mit netten Pausen und zwei Zwischenübernachtungen, sind wir dann nach 48 Tagen wieder zu Hause angekommen.